Der Opferschutzverein WEISSER RING in Mecklenburg-Vorpommern lehnt den Vorschlag von extra Frauen-Bereichen in öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln (sog. „Lady-Zonen“) ab. „Sexuelle Belästigung und sexueller Missbrauch müssen offensiv bekämpft werden. Einerseits brauchen wir mehr Aufklärungsarbeit, damit die betroffenen Frauen auch den Mut finden, die Tat zur Anzeige zu bringen. Andererseits muss es gegen die Täter eine konsequente und zeitnahe Strafverfolgung geben. Wo es verstärkt zu Übergriffen kam, muss die Polizeipräsenz erhöht werden.“ so Thomas Lenz, Landesvorsitzender des WEISSEN RINGS.
„Der in letzter Zeit bekannt gewordene sexuelle Missbrauch von Frauen im öffentlichen Raum darf nicht dazu führen, dass wir in unser Gesellschaft quasi eine Geschlechtertrennung einführen, indem wir Frauen in „Sicherheitszonen“ separieren. Frauen müssen sich wie Männer überall frei bewegen können. Die sogenannten „Lady-Zonen“ würden daher genau das falsche Signal setzen: Sie würden Frauen die Botschaft senden, dass sie sich nicht mehr gleichberechtigt im öffentlichen Bereich aufhalten sollten. Dies wäre eine Kapitulation unserer freiheitlichen Grundwerte. Einen gesellschaftlichen Rückgang bei der Gleichberechtigung von Frau und Mann darf es jedoch nicht geben.“ so Thomas Lenz. Der Opferschutzverein WEISSER RING besteht in Mecklenburg-Vorpommern seit 1991 und hat in dieser Zeit ca. 6.000 Kriminalitätsopfern im Land geholfen. Ungefähr ein Drittel der Betroffenen waren sexuell missbraucht worden. Der Verein WEISSER RING ist in Mecklenburg-Vorpommern in 17 Außenstellen organisiert, in denen insgesamt 140 ehrenamtliche Mitarbeiter die Opfer von Straftaten betreuen. Nähere Informationen erhält man über www.weisser-ring.de oder über das Landesbüro unter 0385 50076660.